Tür 19
Die Zeiten großer Gesellschaften und ihrer Feiern auf der Lausche/Luž, von denen Postkarten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schwärmten, sind wohl vorüber. Es wird auch nicht mehr Zittauer Bier im sächsisch-deutschen und pivo cvikov im österreichisch-böhmischen Teil der Bergbaude ausgeschenkt. Weil die 1946 abgebrannte Baude nicht wieder errichtet worden ist, bleibt nur die kulinarische Selbstversorgung. Mit ihr verschwand auch eine Aussichtsplattform, die 1882 erstmals bestiegen werden konnte. Trotzdem ist der Berggipfel ein frequentiertes Ausflugsziel. Als höchster Berg des Gebirges (792,6 m ü. NHN) erreichen Besucher:innen die Lausche nicht ohne sportliche Grundkondition. Aber auch ohne Fitnessgedanken reizt der Aufstieg ob der gebotenen, umfassenden Aussicht. Den Superlativ des höchsten Berges übersteigt seit ihrer Einweihung 2020 eine stählerne Aussichtsplattform, so dass der Blick sich aus etwa 800m ü. NHN in die Oberlausitz nach der Sächsischen Schweiz, den Südteil des Lausitzer Gebirges/Lužické hory sowie das Iser- und Riesengebirge (Jizerské hory, Góry Izerskie/Krkonoše, Karkonosze) richtet. Anlässlich der Eröffnung des Turmes waren der Ministerpräsident und der Landrat in einer traditionell stilisierten Tracht zugegen und es wehte die blau-gelbe Flagge der Oberlausitz, was den Inszenierungswert solcher Landschaftsmarker für regional verankerte Identitäts- und Vermarktungsangebote unterstreicht.




OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Gast (19. Dezember 2024). Aussichtsturm auf der Lausche/Luž (1882/2020) . Bildsehen / Bildhandeln. Abgerufen am 10. November 2025 von https://doi.org/10.58079/12yo2
