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Aussichtsturm auf der Bistumshöhe am Cospudener See (2000)

Tür 17

Das Gebiet südlich der Stadt Leipzig in der Leipziger Tieflandbucht ist deutlich vom Tagebau geprägt. Der ab 1981 betriebene Braunkohletagebau Cospuden umfasste eine Abbaufläche von 3,2 Quadratkilometer und war das Ergebnis der radikalen Auskohlungspolitik der DDR. Nach der Wiedervereinigung wurde die Zerstörung wertvoller Natur- und Erholungslandschaften konsequent thematisiert; der Widerstand gegen die Fortführung des Abbaus wuchs. 1992 wurde der Betrieb eingestellt. Insgesamt waren bis dahin 32 Millionen Tonnen Rohbraunkohle gefördert und 87 Millionen Tonnen Abraum bewegt worden.

Der 35 Meter hohe Turm am Südwestufer des Cospudener Sees wurde im Zuge der Vorbereitungen zur Expo 2000 mit dem Thema „Mensch, Natur und Technik“ im Schwerpunkt „Landschaftsnutzung und -pflege“ errichtet. Seine Architektur soll in ihrer Gestaltung an einen Schornstein erinnern und damit auf die Industrie im Südraum Leipzig verweisen, die spätestens mit der Renaturierung der Gruben verschwunden ist. Bereits im Jahr 2000 war die Befüllung des Tagebaurestloches abgeschlossen und galt damit als Modellprojekt für die Rekultivierung eines Tagebaugebietes.

Die mit sibirischem Lärchenholz verkleidete Stahlkonstruktion kostete 1,2 Millionen DM. Vor dem Bau des Turmes befand sich auf der heutigen Bistumshöhe ein ebenerdiger Aussichtspunkt, von dem aus man den Tagebau Zwenkau überblicken konnte. Der Name Bistumshöhe geht auf ein Waldgebiet namens „Bistum“ zurück, das sich vor der Auskohlung in der Nähe befunden hatte.

Blick vom Ostufer des Cospudener Sees zum Aussichtsturm auf der Bistumshöhe über dem Südufer, Fotograf: Andreas Martin, 2019 (ISGV/Bildarchiv, BSNR 189271)

OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Gast (17. Dezember 2024). Aussichtsturm auf der Bistumshöhe am Cospudener See (2000). Bildsehen / Bildhandeln. Abgerufen am 10. November 2025 von https://doi.org/10.58079/12xx5


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